Vor einigen Wochen sah ich zufälligerweise den Post „Volontär gesucht“ vom Gnadenhof Papillon. Ich schrieb sofort hin, bekam auch gleich eine super nette Antwort und innerhalb kürzester Zeit war abgemacht, dass ich für knapp zwei Wochen auf den Hof kommen und helfen darf. Ich habe mich rießig gefreut und erst danach würde mir klar: Ich kenne die Leute ja über Haupt nicht. Wie sind die so drauf? Ist es okay wenn ich Seife in Plastiktuben mitbringe? Muss ich jeden Abend vor dem Essen beten? Man weiß es ja nie! So machte ich mich mit meinem Gefühl der Ungewissheit auf den Weg ins schöne Elsass, um einfach mal ins kalte Wasser zu springen.
Dort angekommen wurden alle Sorgen sofort zerschlagen. Es war eine sehr herzliche Atmosphäre, die einem aber noch genug Freiraum ließ.♥️
Der Wohnwagen war super schnuckelig, die Hunde bellten zwar , aber nach ein paar Einschleim’Leckerlies war alles gut Nachdem ich mich etwas eingerichtet hatte ging es auch schon los und ich stand sofort mittendrin, zwischen all den liebenswerten Tieren und brachte ihnen ihr Abendmahl. Was ein Spektakel, wenn die Hühner , Puten , Enten und Schweine auf der Suche nach den besten Leckerbissen hinter dir her rennen
Bei so viel Geschmatze und leckerem Essen bekommt man selbst auch Hunger. Zum Glück hat Rebecca jeden Tag ein wundervolles Abendessen gezaubert, das mir auch immer Inspirationen für abwechslungsreiches, veganes Essen gab
Aber natürlich ist auch hier nicht immer alles fluffig, süß und kuschelig. Es gibt eine Menge zu tun um so einen Hof am Leben zu halten und ich habe einen rießen Respekt davor. Man wird dreckig, schwitzt, hat vielleicht auch mal Muskelkater, die Nase voller Staub vom Heu, wird mal geboxt (Grüße gehen raus an Schaf Philippe ) oder gezwickt (Danke an das geduldigste Minischwein Bella ) Auch das gehört alles dazu und das ist auch gut so! Es zeigt den Charakter eines jeden Tieres, sodass ich sie innerhalb kürzester Zeit ins Herz geschlossen habe. ♥️
Hündin Soara die sich am liebsten von mir an der Stelle kratzen ließ, an der sie sich selbst nicht kratzen kann, der kleine Ausbruchskünstler Gris , Schwein Stefan der leider aufgrund seiner Arthrose nichtmehr so gut zu Fuß ist, mein schnatternder Schatten Karl-Heinz, die Schweine, die ein rießen Geschrei veranstalten können, wenn man zu spät zum Füttern kommt (Ich versteh euch sehr gut, ich werde auch so wenn ich Hunger habe )…. Ich vermisse alle jetzt schon sehr!
Ich glaube ich habe noch nie in meinem Leben so viele Selfies geschossen, aber ich habe gehört dass man das so macht, wenn man eine coole Persönlichkeit trifft
Auch die Helfer die mir begegnet sind waren tolle Menschen, die super mit anpacken, um das alles zu ermöglichen. Besonders gut gefiel mir auch, dass immer zum Wohle des Tieres entschieden wird, auch wenn das manchmal leider bedeutet ein Tier gehen zu lassen. Da ich selbst viel im Tierschutz aktiv bin kenne ich viele Leute, bei denen das nicht immer der Fall ist. Da wird jedes Tier auf biegen und brechen am Leben erhalten, auch wenn es sich nur noch quält. Man verschließt die Augen davor, probiert alles mögliche, aber am Ende ist es doch eher egoistisch… Ich kann das absolut nachvollziehen, aber auch das gehört zur Tierliebe dazu, zu sehen und es auch einzusehen wann es Zeit ist loszulassen.
Danke Rebecca und Oely,für eure Gastfreundschaft mir und meinen Tauben gegenüber und dass ihr das Ganze mit soviel Herzblut meistert und euch trotzdem stets euren Verstandes bedient, wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen! DAS nenne ich Tierschutz.
Eure Emmi