Bericht von Emily

Ich habe im Februar/März 2024 vier Wochen auf dem Gnadenhof Papillon verbracht und schätze die verbrachte Zeit dort sehr.

Die anfallenden Arbeiten drehten sich vor allem um die Fütterung der Tiere und das Saubermachen der Ställe. Morgens gibt es immer eine Runde mit Mandy oder Karin, bei der alle Tiere einmal versorgt werden und Ställe ausgemistet werden und abends wird noch eine zweite Runde gemacht, in der die Tiere nochmal gefüttert und in die Ställe gelassen werden. Dazwischen hat man eine relativ lange Mittagspause, die ich meistens mit Kochen, Essen, Spazieren und Lernen füllte oder mit der anderen Volontärin im Volontärshaus verquatschte. Das Volontärshaus besteht aus Küche, Bad, Garage und zwei Schlafzimmer, wovon eins einen Fernseher hatte (mit einer guten Filmauswahl), vor dem wir häufiger mal unsere Abende verbracht haben. Im Ort an sich gibt es eigentlich keine Geschäfte, aber einen ewig langen Kanal, den man super für Spaziergänge und Fahrradtouren nutzen kann.

Die Arbeit auf dem Gnadenhof an sich war körperlich recht anstrengend, da man den ganzen Tag auf den Beinen ist, um alle Tiere zu versorgen, was mir persönlich aber sehr gut getan hat, da ich sonst eher sitzenden Tätigkeiten nachgehe und mir war es das definitiv wert, da man sich den ganzen Tag unter Tieren bewegt. Diesen Kontakt zu den Tieren möchte ich als ersten besonderen Punkt meiner Zeit auf dem Gnadenhof darstellen. Man verbringt den ganzen Tag zwischen ihnen und ist im ständigen Kontakt mit ihnen. Relativ schnell kann man sich die meisten Namen merken und weiß, wie die Tiere drauf sind. Zwischen den Arbeiten hat man natürlich auch Zeit die Tiere zu kuscheln und Leckerlis zu verteilen. Die schönste Zeit war bei mir der Zeitpunkt als sich die Tiere auch an mich gewöhnten und sie mir auf den Arm sprangen (Max der Kater) oder hinterher liefen (Phillip das Schaf), um geknuddelt zu werden. Besonders Phillip, Sultan und Flori wuchsen mir schnell ans Herz, aber auch alle anderen gewann ich schnell lieb, was mir den Abschied nicht gerade leicht machte.

Der zweite Punkt, den ich herausschreiben möchte, sind die Menschen und besonders die Stimmung auf dem Hof. Die Grundeinstellung aller Helfenden war ganz klar, dass Tiere nicht ausgebeutet werden dürfen und die normale Ernährungsform war Veganismus (das heißt nicht, dass alle anderen nicht willkommen sind), wodurch ich mich unfassbar wohl fühlte. Während man sich in unserer Gesellschaft als Veganer*in recht häufig noch erklären muss, wird das auf dem Gnadenhof als selbstverständlich betrachtet, wodurch meine Meinung gestärkt wurde und man in gleichgesinnten Austausch miteinander gehen konnte, was ich sehr schätze.

Gesamt konnte ich auf dem Gnadenhof viel über Tierversorgung, aktiven Tierschutz und Veganismus lernen, weswegen ich diese Erfahrung definitiv nicht missen möchte und mir auch vorstellen kann, dort wieder ein paar Wochen zu verbringen.