Arbeitsurlaub am Gnadenhof

Ich habe mich dazu entschieden, in meinen Ferien zwei Wochen auf dem Gnadenhof Papillon als Volontärin arbeiten zu gehen. Natürlich wird einem da immer mal wieder die Frage gestellt, warum man denn in seinem Urlaub arbeiten gehen will, und ich gebe zu, vorab kam auch bei mir dieser Gedanke kurz auf 😉

Schon am ersten Tag, an dem wir neben den Pferdeboxen auch noch den Schafs- und Hühnerstall komplett ausgemistet haben, hat sich auch gleich bestätigt, dass es wirklich Arbeit ist, wofür dann auch der Muskelkater am nächsten Tag ein klares Zeichen war. Wenn man sich so wie ich nicht immer ganz so geschickt anstellt oder anfangs bei Tieren, die aufgrund nahendem Futter relativ ungeduldig werden, selber mal hektisch wird, fängt man sich denn auch den einen oder anderen blauen Flecken und Kratzer ein. Wer täglich um Tiere herum ist, weiß auch, dass sowas wie ne Kopfnuss von einem Pferd, dem man ganz eindeutig viel zu langsam das Futter hingestellt hat, dazu gehört. Und natürlich hat man schon am ersten Tag den Gedanken jeden Tag frische Klamotten anzuziehen, verworfen, so unter dem Motto, so lang es noch Platz für Flecken auf der Kleidung hat, kann man die noch anziehen, außer das schöne Gnadenhof-T-Shirt hält man natürlich in Ehren. Der unbezahlbare Lohn dafür sind dann so Sachen wie das laute Gegackare, Geschnattere und Schmatzen bei der Fütterung, das Kraulen hier und dort, die ruhige Stimmung am Abend, wenn alle etwas zur Ruhe kommen. Und so geht man zwar meist müde aber mit einem Gefühl der Zufriedenheit nachhause und freut sich an jedem Morgen aufs Neue auf den bevorstehenden Tag. Womit man dann am Ende eigentlich doch etwa in der gleichen Gefühlswelt lebt, wie in einem «normalen» Urlaub, nur mit dem Bonus zu wissen, dass man etwas Gutes getan hat.